Steinmarder - Martes foina
Vorkommen:
Kulturfolger, schon im Mittelalter; besiedelt nicht nur Randgebiete der Stadt, sondern auch dicht bebaute Wohnviertel, sogar Stadtzentren; auch in Dörfern, Feldmark und Wäldern.
Lebensweise/Verhalten:
Einzelgänger; nachtaktiv; ausgeprägtes Revierverhalten, meidet freies Gelände, bevorzugt Laufwege mit Deckung, schläft tagsüber in ausgesuchten, abwechselnd genutzten Verstecken, z.B. Reisighaufen, Stallungen, Schuppen, insbesondere auch Gebäude.
Nahrung:
Sehr flexibler Allesfresser, vom jahreszeitlichen und örtlichen Nahrungsangebot abhängig: Kleintiere, Vogeleier, verschiedenste Wild- und Gartenfrüchte, "Zivilisationsabfall".
Entwicklung:
Paarung im August (lautstark, ausdauernd!), 2-4 Junge im März, Fähe zieht Junge alleine auf; Junge nach 4 Monaten ausgewachsen, wandern ab August bis Frühjahr ab, vagabundieren in den bestehenden Revieren.
Waschbär - Procyon lotor
Vorkommen:
Seit ca. 1934 auch in Mitteleuropa aus Nordamerika eingeschleppt; deutschlandweit verbreitet, regionale Schwerpunkte (z.B. Raum Kassel), bevorzugt in gewässerreichen Misch- und Laubwälder mit hohem Eichenanteil; als Kulturfolger auch in gartenreichen Stadtvierteln, Parks, Mülldeponien, Campingplätzen, Kleingartenanlagen, etc.
Lebensweise/Verhalten:
Dämmerungs- und nachtaktiv;häufig in Kleingruppen, meidet offenes Gelände, guter Kletterer und Schwimmer; hält Winterruhe
Nahrung:
Allesfresser (Obst, Getreide, Nüsse, Beeren, Insekten, Würmer, Fische, Kleinsäuger, Amphibien, Vogeleier, Küchenabfälle, Haustierfutterreste).
Entwicklung:
Paarungszeit (Ranz) in Mitteleuropa Januar und Februar; Tragzeit 60-65 Tage; Wurfzeit im April/Mai, Wurfgröße 2-8 Tiere, Junge werden in einer Höhlung geboren; Geschlechtsreife nach 10(Weibchen) bzw. 12-15 Monaten (Männchen); Durchschnittsalter im Freiland etwa 6 Jahre.
Wildkaninchen - Oryctolagus cuniculus
Vorkommen:
Bevorzugen leichte und durchlässige Sandböden, insbesondere in halboffenen Feldfugen, Böschungen, Stranddünen, Deichen und Bahndämmen; gute Lebensbedingungen in Gärten, Grün- und industriellen Außenanlagen, z.B. Flughäfen und Kraftwerken.
Lebensweise/Verhalten:
Legt weit verbreitete Gangsysteme mit mehreren Ein- und Ausgängen und Wohnkesseln an; lebt gesellig in Verbänden; besonders aktiv in der Morgen- und Abenddämmerung.
Nahrung:
Pflanzlichen Ursprungs, besonders Gräser, Kräuter, Wurzeln, im Winter auch Rinde (mind. 0,5 kg pro Tag).
Entwicklung:
Geschlechtsreif nach 4-5 Monaten; 5 bis 6 Würfe pro Jahr; Tragzeit ca. 28-30 Tage, pro Wurf 4-8 Junge; Ausgewachsen nach 9 Monaten.
Siebenschläfer - Glis glis
Vorkommen:
Gemäßigte, wärmere Gebiete in Süd-, Mittel- und Osteuropa, Kaukasus und Kleinasien; bevorzugt Laubwälder und Mischwälder mit hohem Buchen- und Eichenanteil, manchmal in Vogelkästen (Wohn- und Schlafhöhle); als Kulturfolger auch in gartenreichen Stadtvierteln, Parks, in und an Gebäuden, auf Dachböden und Zwischendecken.
Lebensweise/Verhalten:
Bevorzugt Baumkronen; sehr guter Kletterer (auch kopfabwärts); Nester (kugelartig, bis 15 cm Durchmesser, mit Federn und Haaren ausgepolstert) in Baumhöhlen und Dächern; nachtaktiv, ausgedehnter Winterschlaf (Okt.-März).
Nahrung:
Entsprechend dem jahreszeitlichen Nahrungsangebot, von pflanzlicher Kost (Früchte, Blätter, Nüsse, Rinde) bis hin zu Insekten, Vögeln (Nestlinge), Eiern und - wo erreichbar- menschliche Nahrung, im Spätsommer bevorzugt Eicheln und Bucheckern zum Aufbau von Fettreserven.
Entwicklung:
Paarungszeit nach dem Winterschlaf bzw. Ende Juni; Tragzeit 30-32 Tage; Wurfgröße meist 4-6 Junge- bei Geburt blind, nackt und taub; selbstständig mit 6-7 Wochen; Geschlechtsreife nach erstem Winter (spät im Jahr geborene evtl. erst nach dem zweiten Winter); Durschnittsalter 5-7 Jahre.