Katzenfloh - Ctenocephalides felis Hundefloh - Ctenocephalides canis
Vorkommen:
Weltweit, ganzjährig, in Wohn-, Arbeits- und Aufenthaltsbereichen des Menschen; auch Tierstallungen, Zoohandlungen etc.; passive Verschleppung durch Fehlwirte eher selten.
Lebensweise/Verhalten:
Wärme liebend; hohes Sprungvermögen; adulte Flöhe befinden sich überwiegend zur Nahrungsaufnahme auf dem Wirt; keine ausgeprägte Wirtstreue aber verschlechterte Entwicklungsbedingungen der Flöhe beim ständigen Aufenthalt auf Fehlwirten.
Nahrung:
Larven: Harr- und Wollreste, Hautschuppen, von adulten Flohweibchen abgegebene unverdaute Blutreste in den Schlafstätten der Wirtstiere, Ablagerungen organischen Ursprungs in Dielenfugen, Fußleisten usw.
Adulte Flöhe: Geschlüpfte Flöhe bis 6 Monate hungerfähig, nach erstmaliger Blutaufnahme täglicher Blutbedarf.
Entwicklung:
Holometabol, in der Regel wird Blutaufnahmevor Eiablage benötigt; Gesamtentwicklung 2 Wochen bis 8 Monate, Weibchen legen täglich bis zu 50 Eier auf Wirtstier lose ab, Eier lösen sich leicht und verlassen diesen erst nach erfolgten Außenreiz, z.B. Vibration; nach längerer Wirtsabwesenheit Massenschlupf und heftige Flohattacken.
Bettwanzen - Cimex lectularius
Vorkommen:
Weltweit, ganzjährig; in Wohnungen (vor allem Schlafräume) und Hotelzimmern; Verbreitung meist passiv, häufig mit Gebrauchsgegenständen wie Textilien, Reisegepäck, Möbel, Bildern oder Büchern verschleppt.
Lebensweise/Verhalten:
Nachtaktiv; verstecktreu (auch wenn dadurch Wege zum Wirt länger werden); scheut Zugluft und Nässe; kann Kälte -auch Frost- zeitweilig ertragen; bei Nahrungsmangel lange Wanderung möglich.
Nahrung:
Larven und Adulte saugen Blut (auch an Haustieren); Nahrungsaufnahme bei Zimmertemperatur ca. 1x/Woche; 6 Monate Hungerfähig, selten bis 1 Jahr.
Entwicklung:
Hemimetabol; Weibchen legen täglich 2-10 Eier, insgesamt bis 200 (selten bis 500) und benötigt vor Eiablage eine Blutmahlzeit; Larven schlüpfen nach 5-20 Tagen; Larvenentwicklung 20 Tage bei 30°C bis 40 Tage bei 22°C; unterhalb Zimmertemperatur kann die Entwicklung bis 1 Jahr dauern, unterhalb von 14°C keine Entwicklung aber Überleben; Letaltemperatur um 43°C für einige Minuten.
Dörrobstmotte - Plodia interpunctella
Vorkommen:
Weltweit, saisonaler Schwerpunkt im Frühherbst; eher im Lebensmittelbereich, bevorzugt in Gebäuden z.B. Warenhäusern, Süßwarenindustrie, Zoohandlungen, Lager, Mühlen, in Wohnungen eingeschleppt; auch Zuflug von außen möglich.
Lebensweise/Verhalten:
Nach Beendigung der Fraßperiode folgt die Wanderphase (3-10 Tage) des letzten Larvenstadiums an die Verpuppungsorte; unter bestimmten Bedingungen (z.B. niedrige Temperatur, kurze Helligkeitsperioden) im Puppenkukon mehrmonate Entwicklungspause möglich; Adulte nehmen keine Nahrung außer Wasser zu sich; Partnerfindung über Pheromonabgabe der Weibchen.
Nahrung:
Trockenobst, Nüsse, Schokolade, Getreide und Getreideprodukte, Tee u.v.a.
Entwicklung:
Holometabol; Kopulation unmittelbar nach Schlupf der Weibchen; rasche Ablage von 200-400 Eiern; Entwicklung variiert je nach Temperatur und Zusammensetzung der Nahrung von 30-74 Tagen: ca. 5 Larvenstadien; Lebensdauer der Falter bei Raumtemperatur 2-3 Wochen; Larven können einige Tage unter -10°C überleben; oberhalb von 30°C Aktivität beeinträchtigt.
Textilmotte/Kleidermotte -Tineola bisselliella Pelzmotte - Tinea pellionella
Vorkommen:
Tiniola: Weltweit, ganzjährig, in trockenen, warmen Wohnungen, Textil-, Teppich- und Pelzlagern, Dekorationsabteilungen, Museen, Sammlungen, Theaterfundi, Vogelnestern.
Tinea: Ähnlich verbreitet aber eher in feuchten, wenig beheizten Wohnungen, auch im Freiland; jedoch zunehmend seltener werdend.
Lebensweise/Verhalten (Tiniola/Tinea):
Lichtscheue Falter; fliegende Tiere fast nur Männchen; Weibchen vor Eiablage durch deren Gewicht am Flug und im Aktionsradius deutlich behindert; Sonneneinstrahlung für alle Stadien -besonders für Eier- schädlich.
Nahrung (Tiniola/Tinea):
Lochfraß an keratinhaltigen Stoffen, wie Wolle, Pelze, Federn, Haare, Textilien; auch an Getreide, Mehl, Casein, Fischmehl, auch an Fellresten vertrockneter Kadaver; nur Larven fressen, sie benötigen Vitamin B2, deshalbwerden verunreinigte (Kleidungs-) Stellen bevorzugt gefressen; Pelzhaare werden am Grunde abgebissen.
Entwicklung:
Weibchen legen100-250 Eier im verlauf von Tagen bis 4 Wochen; Larven schlüpfen nach 10 Tagen
(Tiniola)- Larve spinnt mehrfach körperlange Köcher, die am Untergrund befestigt und beidseitig offen sind; Verpuppung findet in anderen kürzen Köchern, die an beiden Enden geschlossen sind, statt.
(Tinea)- Larve lebt in einem körperlangen Köcher, der mit dem Untergrund nicht verbunden ist und beim Umherlaufen mitgetragen wird; Verpuppung in gleichem Köcher; selbst bei -10° bis -15°C längeres Überleben bis zu 3 Wochen möglich;
Generationsdauer je nach Temperaturbedingungen mehrere Monate.
Schmetterlingsmücke - Clogmia albipunctata (Psychoda spec.)
Vorkommen:
Europaweit ganzjährigin Gebäuden mit geeigneten Entwicklungssubstraten.
Lebensweise/Verhalten:
Tagaktiv; geringe aber zielgerichtete Flug- bzw. (bei Störung) Fluchtaktivität; positiv phototaktisch; Eiablage an kleinsten dauerhaften Wasseransammlungen mit geeigneter organischer Verschmutzung (im Freiland u.a. Baumhöhlenbrüter, daher Siphons in Gebäuden). In Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen etc. hohes mechanisches Keimverschleppungsrisiko (Behaarung!).
Nahrung:
Larve ernährt sich von Biofilm in Siphons, im Freiland in Baumhöhlen sowie in den Randbereichen langsam fließender Gewässer (Quellen, Bäche, Wehre); Adulte fressen nicht.
Entwicklung:
Holometabol; Gesamtentwicklung bei Raumtemperatur ca. 3-4 Wochen; Weibchen legen Eier nahe der Wasseroberflächeab; Larven durchlaufen bei Raumtemperatur mehrere Stadien in ca. 3 Wochen; Verpuppung ca. 7 Tage meist im Substrat oder dessen Umgebung; Adulte leben ca. 14 Tage.
Silberfischchen -Lepisma saccharina
Vorkommen:
Weltweit, in Gebäuden mit erhöter Luftfeuchte, z.B. bedingt durch Lüftungsfehlverhalten, mangelhafte Entlüftungsmöglichkeiten, Wasserschäden, Restfeuchte in Neubauten
Lebensweise/Verhalten:
Äußerst lichtscheu, flüchtet bei Lichteinschalten sofort unter Matten, Teppiche, bzw. in Ritzen und Schlupfwinkel; flinker Läufer.
Nahrung:
Bevorzugt stärke- und zuckerhaltige Produkte, frisst auch an Tapeten, Büchern, Bildern, Briefmarken und sonstigen stärkehaltigen Materialien; kann in entsprechenden Sammlungen erheblichen Schaden anrichten.
Entwicklung:
Ametabol (Adulte Tiere häuten sich weiter, etwa alle 2-3 Wochen.); Relativ langsamer Populationsaufbau, Geschlechtsreife nach mehreren Wochen bis Monaten, kann 2-3,5 Jahre alt werden.
Staub-, Holz- und Bücherlaus - Psocoptera
Vorkommen:
Weltweit, ganzjährig; in Gebäudebereichenauf Schimmel bewachsenenFlächen (Schimmel u. U. mit bloßem Auge nicht wahrnehmbar); an gelagerten Lebensmitteln, an Tapeten und anderen Materialien nur bei langfristig zu hoher relativer Luftfeuchtigkeit; unter Reetdächern.
Lebensweise/Verhalten:
Wandern aus geeigneten feuchten Lebensräumen im Nahbereich das Hauses ein oder werden mit Materialien und Gegenständen eingeschleppt; Befallsherde oft in dunklen, schlecht belüfteten Bereichen.
Nahrung:
Weidet Schimmelrasen ab, auch Schabefraß an Tapeten und anderen stärkehaltigen Materialien (z.B. Bücher, Kartonagen).
Entwicklung:
Hemimetabol; Massenvermehrung bei geeigneten Bedingungen (80% rel. Luftfeuchte), Generationsfolge in 2-3 Wochen bei 25°C; Weibchen einiger Arten können sich parthenogenetisch (ohne Befruchtung) fortpflanzen.
Gemeiner Ohrwurm - Forficula auricularia Asseln - Isopoda Tausendfüßer - Diplopoda Baumwanzen - Pentatomidae Bodenwanzen Laufkäfer - Carabidae
Vorkommen:
Weltweit in gemäßigten Breiten; saisonal; vorwiegend in der Laub- und Spreuschicht, unter Steinen und gelagertem Material, in gebäudenahen Grünanlagen, Wiesen und Weiden.
Lebensweise/Verhalten:
Dringen durch Ritzen, offene Türen und Fensteretc. in geeignete Bereiche von Gebäuden ein; verstecken sich in Ritzen und Spalten, teilweise Ansammlungen dicht zusammengedrängter Individuen; in feuchtkalten Bereichen normalerweise nicht- oder nachtaktiv, in beheizten Räumen auch am Tage anzutreffen ( Laufkäfer, Wanzen); Baumwanzen setzen bei Störung stinkdrüsen ein; Baumwanzen können wegen Nahrungsmangel in geheizten Räumen nicht überwintern.
Nahrung:
Pflanzlich oder tierisch, z.B. Vegetationsabfälle, Pflanzenteile (Gewächshauskulturen); Laufkäfer, Bodenwanzen und Ohrwürmer auch räuberisch an anderen Gliedertieren wie Bodenmilben, Blattläuse; Baumwanzen saugen Pflanzensäfte aus Samen, Trieben und Knospen.
Entwicklung:
Hemi- bzw. Holometabol; können ein bis mehrere Jahre alt werden; Ohrwurmweibchen betreiben Brutpflege, Kellerasseln brüten Eier in Bruttasche auf der Bauchseite aus; Entwicklung von Tausendfüßern und Kellerasseln nur in feuchtem Milieu möglich, trocknen bei normalem Raumklima rasch aus.